„Als ich die Geräte und die Ikonen von unschätzbarem Wert gesehen habe, die verlassen in einem Zimmer lagen, habe ich sofort die Entscheidung getroffen“, sagt Pfarrer Stylianos Fasoulas. Er ist Pfarrer an der Kirche Panagia Vrysiani in Mesochori und trägt mit seinen Initiativen entscheidend zur Rettung und Präsentation des kirchlichen und kulturellen Erbes von Mesochori bei. Eines Dorfes mit beeindruckender Sicht auf die Ägäis, umgeben von Weinfeldern und Olivenhainen.
Dank seiner Beharrlichkeit nahm das Museum für Kirchengeschichte und Byzantinische Kunst Form und Gestalt an, während sich die Arbeiten für die Einrichtung einer Bibliothek in Mesochori noch in Entwicklung befinden.
„Nach meiner Ankunft im Dorf war die Schaffung des Museums für mich das hauptsächliche Ziel. Als ich die Geräte und die Ikonen von unschätzbarem Wert gesehen habe, die verlassen in einem kleinen Zimmer lagen, habe ich sofort die Entscheidung getroffen, ein Museum einzurichten“. Und er fährt fort: „Es handelt sich um Ausstellungsstücke wohl aus dem 7. und 8. Jahrhundert n. Chr. Die Idee gab es schon, doch niemand hatte sich gefunden, sie umzusetzen. Der Raum war in Unordnung und wurde als Abstellraum verwendet, doch auch einige Ikonen wurden dort aufbewahrt. Dank des großen Einsatzes unserer Jugendlichen hat es nur sechs Tage gedauert, die Arbeiten zu beenden und das Museum einzurichten. Bei dieser Gelegenheit möchte ich ihnen nochmals danken. Es lohnt sich auch, darauf hinzuweisen, dass der erste offizielle Besuch in unserem Museum durch die Präsidentin der Demokratie, Ekaterini Sakellaropoulou, erfolgt ist“.
Pfarrer Stylianos wurde im Januar 2016 auf Karpathos eingesetzt. Die Grundlagen für den Umzug auf diese malerische Insel erfolgten schon früher und Anlass war ein Spaziergang an der Mole des Zea-Hafens in Piräus. Damals hatte seine Gattin ihm ihren Wunsch eröffnet, ein Logotherapie-Büro auf Karpathos aufzumachen …
„Ohne darüber nachzudenken und in vollem Vertrauen auf die Vorsorge Gottes akzeptierte ich es, ihr zu folgen. Meine Entscheidung, Pfarrer zu werden, begann vor wenigen Jahren, ich fühlte die Notwendigkeit, der Kirche näher zu kommen, der ich eine Reihe von Jahren ferngeblieben war.
Ich kann sagen, dass der Herr mir eine große Überraschung bereitet hat, denn Mesochori ist ein Pfarramt von großer Wichtigkeit für unsere Insel, denn es ist ein Wallfahrtsort für alle Gläubigen von Karpathos, aber auch von Kasos.
Karpathos ist bekannt für seine frühchristlichen und mittelalterlichen Kirchen. Drei von ihnen befinden sich in Mesochori. Die Feuchtigkeit in Verbindung mit den Zerstörungen, die sie von den Ottomanen und später von den Italienern erlitten haben und das Fehlen von Kenntnissen für ihre Erhaltung, hatten die Zerstörung der Wandmalereien zur Folge, der sakralen Geräte und ihrer tragbaren Ikonen.
Wie Sie verstehen können, ist das für einen unerfahrenen Pfarrer, ohne grundlegende Kenntnisse, eine große Herausforderung. Doch ich habe meine Begeisterung und Lust dafür nicht verloren. Im Gegenteil, ich stürzte mich sofort in die Arbeit. Ich schrieb mich bei einer Schule theologischer und kirchlicher Bildung ein in der Absicht, meine Kenntnisse zu erweitern. Parallel dazu musste ich Helfer finden, die Arbeiten für das Dorf umzusetzen. Ich habe mich an die Jugend unseres kleinen Dorfes gewandt, die voller Lust und Willen war und die meinem Aufruf gefolgt ist.
Die Tatsache, dass Mesochori über eine riesige Anzahl kirchlicher und literarischer Bücher verfügt, hat zur Entscheidung zur Schaffung einer Bibliothek geführt. Das Zimmer, in dem bis heute die Ausstellungsstücke des Museums untergebracht waren, wird für die Unterbringung der Bibliothek genutzt werden. Dieser Raum findet sich in der zentralen Kirche des Dorfes, Agios Ioannis.
Den Leuten hat diese Idee vom ersten Tag ihrer Bekanntmachung an gefallen, deshalb setzt sich die Zuschickung von Büchern an unser Pfarramt jeden Tag fort“.
Quelle (dort auch mit Bildern):
https://www.rodiaki.gr/article/455953/i ... ko-moyseioAus dem Griechischen von Karpathiote