So, nachdem das Rätsel mit der Panaghia-Kapelle seine Lösung gefunden hat, hier eine kurze Beschreibung, wie wir dorthin gelangt sind.
Wie vielleicht manche Leser schon wissen, wurde auf Touristikmessen und von einem bekannten Cafebetreiber in Mesochori, der sich dankenswerterweise sehr um sanften Tourismus in Karpathos bemüht, eine verkleinerte Version der Road Edition Map verschenkt. Auf der Rückseite dieser Karte gibt es Kartenausschnitte der markierten Wanderwege auf der gesamten Insel. In den letzten Jahren wurden eine Reihe von Wegen neu markiert und teilweise instandgesetzt, sehr begrüßenswerte Initiativen aus meiner Sicht.
Einer dieser Wege trägt die offizielle Bezeichnung "OL2" und ist eine hübsche und wenig schwierige Wanderung von Olymbos in die Außensiedlung Pei und weiter zur Straße Spoa-Olymbos, sodaß man dort eine Abholung vereinbaren kann, wenn einem der Weg zurück nach Olymbos (Teil des Weges "OL1") zu weit ist. Bis zur Straße benötigt man etwa 3 Stunden, inklusive Rückweg nach Olymbos etwa 5,5 Stunden. Die Höhenunterschiede sind nicht gar so groß, mittlere Kondition ist ausreichend. Wie immer an dieser Stelle die Hinweise auf ausreichende Wasservorräte (Richtwert: 0,5l/Std. Gehzeit) und angemessenes Schuhwerk (Trekkingschuhe sollten es zumindest sein).
Olymbos verläßt man auf der Südseite wie im MM-Führer (Wanderung 14) beschrieben am Ausgang des Ortes Richtung Spoa. Die Abzweigung befindet sich dort, wo im Führer "ummauerte Felder" angegeben sind; sie ist gut beschildert und kaum zu übersehen. Hier geht es entlang der Felder und später durch Kiefernwälder in die Tiefe. Bald führt der Weg dann in einen steileren Hang hinein, wo er aber gut begehbar angelegt und weitgehend gepflastert ist, die Panaghia-Kapelle sieht man in der Ferne:
Nach einiger Zeit erreicht man ein Bachbett, dort könnte man zum Meer in die Bucht Evgonimos runtergehen, wäre nicht weit, aber man sieht bereits von oben, dass sie ziemlich zugemüllt ist, wir haben uns das erspart. Auf der anderen Seite des Bachbetts geht es wieder hoch, dann trifft man eine Piste, der man folgt, und bald ist auch schon die Panaghia-Kapelle erreicht. Den Blick zurück gibt es ja im Rätsel-Thema schon:
Ein Stück weiter verläßt man die Piste wieder, dort wurde der Weg teilweise neu angelegt, wobei nicht recht nachvollziehbar ist, was man sich dabei gedacht hat. Die Markierungen auf dem buschbestandenen erst flachen, dann steiler werdenden Hang sind nicht sehr professionell gelungen, und auch die Wegführung würde ich als suboptimal bezeichnen, hier ist also besondere Aufmerksamkeit vonnöten. Irgendwann kommt man dann zu einem Zaun und muss an diesem entlang in der Falllinie den Hang hinauf - naja. Oben trifft man dann auf eine Piste, vermutlich dieselbe, die man vorher verlassen hat, ab hier führt der Weg auf dieser nach Pei hoch, dann trifft man auf die Straße. Nach Pei geht es ein Stück rechts diese Straße weiter, der Weg selber nach links, immer auf der zum Glück kaum befahrenen Straße. Unmittelbar nach einem neu aussehenden Haus mit gewaltigen Gartenmauern quert man die im Führer beschriebene Wanderung 14, hier kann man links zurück nach Olymbos wandern (etwa 2,5 Std.), geradeaus zur Straße Spoa-Olymbos sind es nur mehr ein paar Minuten. Wir sind hier rechts Richtung Argoni weitergelaufen, an dem erwähnten Garten entlang.
Insgesamt würde ich sagen, eine hübsche Variante, man kommt wieder in neue Gegenden, und insbesondere der Abstieg bis in das Bachbett ist ausgesprochen reizvoll, der Weg von Olymbos am Profiti Ilias entlang ja sowieso.