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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 11:35 
Ja sunny, das schriebst du ja im Eingangsposting, dass es die politische Lage ist.
Aber wovor hast du denn genau Angst für dich als Urlauber?
Hast du Angst vor Ausschreitungen oder Bürgerkrieg?
Dass es den Griechen finanziell schlecht geht, konnte ich schon beobachten die letzten Jahre.
Es gehen deutlich weniger Griechen essen wie früher, manchmal werden Reste eingepackt, Lidl und Co. boomen und es fahren deutlich weniger Autos rum, teils, um Benzin zu sparen, teils, weil sie ganz abgemeldet wurden, es wird wieder verstärkt selber Gemüse angebaut usw.
Alle anderen Geschichten habe ich auch nur aus der Presse oder erzählt bekommen.
Traurig gemacht hat mich die Sache mit den Waisenhäusern.

Liebe Grüße
Martina


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 12:33 
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Registriert: Mo 12. Jan 2015, 10:59
Beiträge: 15
Ich hab vor Unruhen Angst, das man mit dem Euro nichts mehr kriegt, Chaos herrscht, davor, dass ich auf der Insel festsitze, speziell die Bewohner von Karpathos unfreundlich werden ...
Aber ich hab gelesen, dass die Griechen sich sehr über die Touris freuen werden.
Was ist mit den Waisenhäusern? Wir sind zwar nicht die 08/ 15 Touristen, aber in 2 Wochen kriegt man von so was nichts mit.

_________________
Liebe Grüße
Ute


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 12:46 
Das habe ich nur aus den Medien sunny.
Manche Griechen habe ihre Kinder in Waisenhäuser gegeben, da sie sie nicht mehr ernähren konnten.
Das wird die absolute Ausnahme sein, hat mich aber sehr traurig gemacht.
In Deutschland wird man immer noch von Hartz IV abgefangen.

Ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen.
Wenn es z.B. den Euro nicht mehr gibt in Griechenland, wird nicht das ganze Land zusammenbrechen, es wird die Drachme wieder geben und ansonsten wird halt umgetauscht, wie es früher auch war.
Ich denke auch nicht, dass Unruhen und Chaos ausbrechen, es handelt sich ja um kein Entwicklungsland.
Vielleicht würde es den Griechen mit der Drachme sogar wieder besser gehen.
Wenn nicht irgendwelchen bis dato unbekannten neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten aus dem Hut gezaubert werden, die Griechenland erlauben, alleine zu überleben, wäre das wahrscheinlich die gescheiteste Lösung.

LG
Martina


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 12:55 
P.S.
Politik und Wirtschaft ist nicht gerade mein Steckenpferd, aber dass Griechenland wirtschaftlich so gut wie nichts nichts zu bieten hat, habe ja sogar ich mitbekommen.
Weiß jemand, evtl. die in Griechenland lebenenden Deutschen, warum in Griechenland so gut wie nichts selber produziert wird?
Warum sie nicht in der Lage sind, eine eigene, funktionierende Wirtschaft aufzubauen?
Ich meine jetzt keine Lösungsansätze, die haben ja nicht mal die Verantwortlichen.
Aber wo liegt die Wurzel des Übels, dass fast alles importiert werden muss und man es nicht schafft, viele Dinge des täglichen Bedarfs im eigenen Land zu produzieren? Andere vergleichbare Ländern bekommen das doch auch hin.
Zahnpasta aus Indonesien, Messer aus Brasilien, Duschgel aus Italien, das sind ja alles keine Ausnahmen im Supermarkt sondern die Regel.


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 15:08 
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Ich denke - aber das ist auch eher eine Vermutung meinerseits, da ich politisch und geschichtlich genauso unbeleckt bin :oops: - das ist einfach aus der Geschichte heraus so entstanden, man lebt(e) von Seefahrt, Fischerei, Landwirtschaft und dann dem Tourismus. Solange das gut läuft, kann man es sich leisten, alles fremd einzukaufen. Aber irgendwann rächt es sich, dass man den Absprung zu eigenen Produktionen nicht geschafft hat .... also so denke ich mir das in meiner bescheidenen kleinen Weltanschauung ;)

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Grüßle - Sylvia

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"Nur törichte Menschen suchen im Urlaub das große Erlebnis; ein geglückter Urlaub besteht aus lauter netten Kleinigkeiten!"
(J. Ward)


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 17:44 
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Umtauschen in Drachme - schön und gut. Es käme dann auf den Wert der Währung an.
Wenn man dann für 5 Drachmen 1 kg griechische Weintrauben kaufen kann und 1 Liter Benzin für 500 Drachmen importiert werden muss weil alle anderen Länder den Wert der Drachme anders sehen, funktioniert nichts mehr.
Es sei denn der griechische Facharbeiter würde 1 Mio. Drachmen im Monat verdienen..... nicht ganz ernst gemeint. ;)

_________________
Viele Grüße
Jochen


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 18:02 
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Dass sie so gar nichts selber produzieren stimmt ja nicht. Es ist bloß leider so, dass die in Griechenland produzierten Güter kaum konkurrenzfähig sind. Insbesondere der Euro hat aus meiner Beobachtung die Lage noch einmal dramatisch verschärft. Zu Drachmenzeiten wurde halt abgewertet, dadurch wurden für die Griechen die Importe teurer und die eigenen (hauptsächlich landwirtschaftlichen und touristischen) Produkte für das Ausland billiger und damit zu einem guten Maß konkurrenzfähig. Wenn die Inflation im Land diesen Wettbewerbsvorteil wieder aufgefressen hatte kam halt die nächste Abwertung. Das ist jetzt vorbei, aber die Inflation ist nach wie vor hoch - das konnte jeder Tourist seit 2002 deutlich mitbeobachten. Die Preise sind jetzt auf mitteleuropäischem Niveau, die Qualität der Produkte nicht, drum werden sie immer weniger gekauft, weil man für denselben Preis Besseres bekommt. Und wer soll in einem Land in Produktionen investieren, die nicht konkurrenzfähig sind?

Natürlich trifft diese Situation wie überall die Ärmsten am stärksten. Wenn der Staat kein Geld mehr hat und darum Schulden machen muss (und dieses Geld noch dazu in die falschen Projekte investiert), kommt der soziale Bereich zwingend unter die Räder, da er so ziemlich das Teuerste ist, was ein Staat so leisten müsste. Da wurde manches zugedeckt, indem man beispielsweise öffentlich Beschäftigte eingestellt hat, die aber zu einer funktionierenden Volkswirtschaft kaum etwas beigetragen haben; bezahlt mussten sie aber werden. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man für Kredite so viel Risikozuschlag zahlen muss (weil der Geldverleiher das Vertrauen in die Rückzahlungsfähigkeit des Schuldners mehr und mehr verliert), dass man sich das auch nicht mehr leisten kann - und dort sind die Griechen jetzt.

Dazu kommt, dass man von außen ja nicht viel vorgeben kann. Die Griechen treffen die Entscheidungen was im Land passiert selber (kein Staat der freien Welt würde sich etwas Anderes gefallen lassen) und wenn sie nicht bereit sind diese Probleme selber zu lösen, wird es keine Lösung geben. Es wird an den Griechen liegen, das ernsthaft anzugehen, weil es auf Dauer nicht politisch möglich sein wird, Geld hinzuschicken, das nicht mehr zurückkommt.

Die Drachme wäre auch aus meiner Sicht mittelfristig die bessere Lösung, aber für die anstehenden Probleme im Land nicht. Ein Austritt aus dem Euro würde zu einer massiven Abwertung führen; ein Realeinkommens- und Vermögensverlust um die 30...50% wäre die unausweichliche Folge. Was das für das soziale Klima im Land hieße kann sich jeder ausmalen. Es kann aber leicht sein, dass es gar keine andere Möglichkeit gibt. Dann kommen in Griechenland ungemütliche Jahre.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 18:23 
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Wohnort: Sommer: D, F und GR - Winter: E (Andalusien)
Martina M. hat geschrieben:
Politik und Wirtschaft ist nicht gerade mein Steckenpferd

Aber meins ;)

Martina M. hat geschrieben:
Zahnpasta aus Indonesien, Messer aus Brasilien, Duschgel aus Italien, das sind ja alles keine Ausnahmen im Supermarkt sondern die Regel.

Indonesische Zahncreme und italienisches Duschgel müsste nicht sein. Es gibt durchaus griechische Produkte u.A. auf kosmetischem Sektor. Das "Gold" der Insel Chios (Mastixa) wird mittlerweile in vielen Produkten verarbeitet und nicht nur auf Chios vermarktet.
Beispiel: http://www.e-anemos.gr/contents/en-us/d ... tixas.html
Das sind natürlich nur "kleine Fische", aber durchaus ausbaufähig. Ich habe manchmal das Gefühl, dass sie von ihrer komplizierten Bürokratie ausgebremst werden.

Auf Karpathos hätte ich wirklich keine Befürchtungen. Die eine oder andere dumme Bemerkung wird man sich vielleicht einhandeln, aber mehr wird wohl nicht passieren. Mit dem Wohnmobil durch Athen, das möchte ich mir aber vorläufig verkneifen. Da würde ich schon Befürchtungen vor agressiveren Begegnungen und/oder mit mutwilliger Sachbeschädigung rechnen.
Vielleicht gibt es ja bald schon einen Hoffnungsschimmer für eine für alle Seiten befriedigende Lösung und hoffentlich haben die bösen Worte und Karikaturen bald ein Ende.
In diesem Sinne - Saludos - Jassas
Kassandra :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 21:28 
Danke für eure Antworten.
Franz Bericht muss ich mir später mal in Ruhe durchlesen ;) .
Und verstehen.

Kassandra, ja, es gibt einige lokale Produkte, die man vermarkten könnte, aber ob die Griechenland retten?
Gibt es irgendwas außer Feta und einigen Weinen, dass gut ist und die Welt interessieren könnte?
Und Olivenöl, dass nach Italien verschachert und von dort teuer ins Ausland verkauft wird (abgefüllt in Italien).
Dass dort sogar auf den Inseln das eigene Süppchen gekocht wird (vielleicht liegt da der Hase im Pfeffer), kann man ja immer wieder beobachten. Kitron ist nicht mal mehr auf den Nachbarinseln von Naxos zu finden, obwohl es reichlich davon gibt, die Limo von Karpathos gibt es wirklich nur auf Karpathos usw....


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieses Jahr Griechenland?
BeitragVerfasst: Mo 23. Feb 2015, 21:42 
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Registriert: Do 8. Jan 2009, 19:32
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Wohnort: Gmunden am Traunsee
Martina M. hat geschrieben:
Franz Bericht muss ich mir später mal in Ruhe durchlesen ;) .
Und verstehen.

War ich wieder einmal zu akademisch :oops: ? ich bin aber gar kein Akademiker :-| .
Dafür habe ich mich halt halbwegs erfolgreich ein bisschen in der freien Wirtschaft herumgeschlagen, da sieht man dann manches ein wenig anders und (wie ich meine) klarer ...

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