Seit gestern bin ich zurück von 2 wunderschönen Wochen in Lefkos.
Nachdem ich letzes Jahr zweimal auf Kreta war (Plakias) musste es dieses Jahr unbedingt wieder Karpathos sein.
Meine ursprünglichen Pläne, zum ersten Mal nach Anafi zu reisen oder eventuell Anafi mit Karpathos zu verbinden, habe
ich wegen der lange Zeit unsicheren Fährverbindungen verworfen.
Nachdem ich in den letzten Jahren zweimal in Arkassa und dreimal in Amopi war, ging es dieses Jahr bei meinem insgesamt 8. Karpathosurlaub zum ersten Mal nach Lefkos. Besucht habe ich Lefkos in den letzten Jahren schon oft. Und ich muss sagen: Ich komme zurück als absoluter Lefkos-Fan.
Was mussten sich die unheilbaren Griechenlandfans im letzen halben Jahr alles anhören: "Was, du willst wirklich nach Griechenland?" Bist du sicher, ob du da überhaupt was zu essen bekommst...und als Deutscher wirst du doch da bestimmt angefeindet...und, und..
Mir war von Anfang an klar, dass ich fliege werde, um mir selbst ein Bild zu machen.
Untergebracht war ich in den Sunset Studios von Irini und Nikos mit herrlichem Blick über Lefkos und seinen Buchten. Von der ersten Minute an fühlte man sich wie ein Familienmitglied aufgenommen. In den Sommermonaten sind auch die Töchter Maria und Sophia da, die in Irinis und Nikos Taverne dem Small Paradise helfen. Als Strand- und Schnorchelfan war ich völlig begeistert von den Peridikas Potami Stränden, je nachdem zu welchen Strand man geht, ca. 10 bis 20 Gehminuten vom Sunset entfernt. Fast schon Karibik Flair und gottseidank noch unbewirtschaftet ohne Liegen und Sonnenschirmen. Ich hoffe, dass das auch in Zukunft so bleibt.
Jedenfalls habe ich dieses Mal nicht einmal eine Liege oder Sonnenschirm gemietet. Auch alle anderen Strände, die ich auf der Insel besucht habe waren unbewirtschaftet. Ich habe mir zwar im Mini Markt einen kleinen Sonnenschirm gekauft aber wenigstens am Morgen fand man an den Felsen noch Schatten, später habe ich noch eine kleine Höhle entdeckt, wo man bis zum Nachmittag Schatten hatte. Geschnorchelt bin ich fast bis zur Insel Sokastro, ganz habe ich mich aber nicht rüber getraut, weil ich wegen der Strömungsverhältnisse nicht ganz sicher war.
Zur Lage auf Karpathos: Aus meiner Sicht waren für Juli/August wenig Leute da. Sowohl Irini als auch Manolis von Cafe Skopi in Mesochori haben mir erzählt, dass sehr viele Deutsche im Juni storniert haben. Sonja aus Linz, die ich schon 1983 bei meinem ersten Karpathos Besuch kennengelernt habe und die schon lange mit einem Karpathioten verheiratet ist und einen kleinen Schreibwarenladen in Pigadia betreibt, hat mir berichtet, dass es Anfang der Saison ziemlich mau ausgesehen hat. Einschränkungen in der Versorgung habe ich nirgendwo gepürt. Die Supermärkte warten gut gefüllt und Benzin gab es auch immer. Egal ob in Lefkos, Pigadia, Amopi, Arkassa, Menetes oder Olympos: Die Menschen waren freundlich und hilfsbereit wie eh und je. Und wenn ich gefragt wurde, habe ich mich auch immer als Deutscher ausgegeben. Es wurde dann höchtens bedauert, dass dieses Jahr so wenig Deutsche kommen.
Ansonsten natürlich wieder kreuz und quer über die Insel. Neben den oben genannten Orten auch nach Piles und Volada und natürlich Mesochori und zum ersten Mal zu Araki Beach kurz vor Kap Theodoros.
Mein persönliches Highlight war die Wanderung kurz vor Olympos zur Bucht Forokli. Wunderschöne Landschaft, sogar ein kleiner Bach, in dessen Bachbett ich ein erfrischendes Bad nehmen konnte. Im MM-Reiseführer war die Wanderung mit 1,5 Stunden für eine Strecke angegeben. Ich habe dann bei 35 Grad hin und zurück insgesamt 4,5 Stunden gebraucht, da ich zwischendurch die blau rote Kennzeichnung falsch interpretiert habe und etwas vom Weg abgekommen bin. Bin halt nur ein Amateuerwanderer
War jedenfalls ein unvergessliches Erlebnis.
Am Forokli Beach war eine griechische Familie, die dort wild campte. Später habe ich ein griechisches Paar getroffen, das am Nachbarstrand Kapi als Wildcamper wohnte. Scheint wohl an den abgelegenen Stränden im Norden nicht ganz unüblich zu sein.
Auf Empfehlung von Manolis von Cafe Skopi bin ich dann noch zu einem kleinen Schnorchelstrand gelaufen, zu dem man kommt, wenn man kurz vor der Abzweigung Mesochori/Spoa den Weg Richtung Fußballplatz nimmt (kann man, muss man aber nicht eventuell auch mit dem Auto erreichen). Der Strand selber ist sicher kein schöner Badestrand aber unter Wasser gab es einiges zu sehen auch eine Muräne. Der Weg zurück ist allerdings ziemlich steil und ich bin da in 45 Minuten hochgehechelt um noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang mein Auto zu erreichen.
Als Neulefkosianer steht hat man natürlich die Qual der Wahl was die große Anzahl der Taverne anbelangt. Alle konnte ich natürlich in 14 Tagen nicht testen. Hier mein persönliches Fazit:
Blue Sea: Eher entäuschend, Saganaki gut, aber die Suflaki ziemlich trocken
Dramountana: Wenige Tische, aber immer gut besucht. Der gegrillte Kalamar ein Genuss. Aber wegen dem großen Andrang war ich nur einmal da.
Ammos: Essen (gegrillter Fisch) hervorragend, Service mies. Habe fast eine halbe Stunde auf mein Getränk gewartet. Stammgäste werden bevorzugt behandelt. bin ich nicht mehr hingegangen.
Michalis: Bei Christine fühlt man sich gleich wohl. Leckeres Fava und Rotbarbe. Danach war die Taverne allerdings geschlossen. Familienstreitigkeiten (Vater und Sohn); Quelle Manolis von Skopi (der weiss immer alles
). Schade.
Hängengeblieben bin ich dann im Golden Sand und im Small Paradise: So viele Leckereien und die persönliche Atmosphäre im Small Paradise ist sowieso unbezahlbar.
Zum Thema White Sands: Wenn ich spätabends in mein Zimmer zurückgekommen bin und noch auf meinen Balkon dem Rauschen des Meeres lauschte, habe ich nie einen Mucks aus dieser Anlage gehört. Also kein Krawall in Lefkos.
Was tagsüber da passiert kann ich nicht beurteilen. Da war ich ja nie da.
Es waren wieder 2 (leider nur 2) wunderschönen Wochen auf unserer traumhaften Insel, die ich noch längst nicht vollständig entdeckt habe.
Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft von Irini und Nikos mit ihrer Familie werde ich nie vergessen. Ich komme wieder.
Genug von Griechenland diese Jahr? Nein, Ende Oktober geht es noch mal nach Lentas, Südkreta.
Gruss Dirk
--irgendwann lerne ich es auch nochmal hier Bilder einzustellen, um die Beiträge etwas aufzulocken