Lange Jahre war für mich der Inbegriff eines Griechenlandurlaubs: Inseln und zwar nicht nur eine im Urlaub. Über andere Urlauber, die mir sagten, dass sie jedes Jahr nur eine Insel besuchen konnte ich nur die Nase rümpfen.
Wie langweilig. Rauf auf die Fähre, nächste Insel ... Tja, mittlerweile bin ich auf alle Fälle älter und offensichtlich auch ruhiger geworden, ganz so viel sehen muss ich im Urlaub dann auch nicht. Abgesehen davon: was sehen kann man ja auch ohne hunderte von Seemeilen zurück zu legen und jetzt ärgere ich mich auch schon, dass ich mir so manche Insel nicht ein bisschen genauer angesehen habe. Tja, die Inseln, eigentlich wollte ich gar nicht darüber schreiben. Sondern über das griechische Festland. Abgesehen von Athen machte ich meine ersten Erfahrungen damit in Thessalien in einem etwas verregneten Oktober. Kein allzu guter Start. Erstens war die Saison im Okober dort definitv vorbei was dazu führte, dass Eistruhe leer (!!!!), was die Kinder gar nicht lustig fanden und die meisten Tavernen schon geschlossen hatten.
Aber: letztes Jahr haben wir es wieder probiert und zwar im August, totales Kontrastprogramm. Erstens war es unsere erste Pauschalreise (hatte sich eben so ergeben) und zweitens zur absoluten Hauptsaison. Flug nach Kalamata, dort ein Auto gemietet und in unseren Ort gefahren. Schon auf dem Weg nach Chrani konnten wir sehen, dass wir in einem anderen Griechenland waren, als auf den Inseln, rundum Kalamata erst mal städtischer, aber auch ärmlicher, nicht alles so gepflegt wie zum Beispiel auf Karpathos. Die Vegetation überaus üppig, überall wächtst übermannshohes Schilf, Olivenbäume ohne Ende, Feigenbäume (mit reifen Früchten
), am Straßenrand immer wieder Obst- und Gemüsestände mit allem was das Herz begehrt. In Chrani ging es eher beschaulich zu und die Touristenmassen hielten sich in Grenzen. Chrani liegt übrigens auf dem westlichen Peloponnes-Finger und da wiederum an der Ostseite. Gut, der Strand war nicht wirklich schön, ab dafür ist auch nicht viel los.
Aber in den folgenden Tagen habe ich festgestellt, dass man dort wirklich alles findet, was das Herz begehrt. Fantastisches Essen zu absolut günstigen Preisen, frischen Fisch, unglaublich nette Menschen, Dörfer im Landesinneren, die wirklich vom Tourismus nahezu unberührt sind, endlose Sandstrände, an denen man teilweise trotz Hochsaison allein ist, archäologische Stätten, fantastische Bergmassive, unberührte Natur, Wasserfälle, ...
Geteilt haben wir uns dieses Urlaubsparadies hauptsächlich mit griechischen Urlaubern, in Orten wie Koroni waren auch einige Deutsche. Ich hatte den Eindruck, dass den Peloponnes viele als Camper besuchen, Campingplätze gab es auch sehr viele. Ein weiterer Messenienurlaub wird folgen, wer weiß wann, denn schließlich gibt es ja auch noch die eine oder andere Insel, die ich gerne besuchen würde ...