Auch mir geht es langsam ziemlich auf die Nerven, in ausländischen Medien die Deutsche Kanzlerin mit Nazisymbolen in Verbindung gebracht zu sehen.
Das ist ja mittlerweile nicht alleine in Griechenland und Zypern so, auch in Portugal und vereinzelt auch schon in Spanien wird Frau Merkel in dieser unangebrachten Weise verunglimpft.
Irgendwie verstehe ich diese Logik nicht, von der Ungehörigkeit mal ganz abgesehen.
Muss ich mich beschimpfen lassen, wenn man von mir Hilfe erwartet?
Ich sehe hier (in Spanien) tagtäglich, was sie mit unseren EU-Geldern gemacht haben und kann es nicht fassen.
OK, das ist Spanien, doch in Griechenland ist man nicht besser mit den Geldern umgegangen.
Sie haben es einfach verprasst und für unnütze Projekte im wahrsten Sinn des Wortes verpulvert.
Daran ist jetzt nun nichts mehr zu ändern und wir wollen ihnen ja helfen, aus dem Schlamassel rauszukommen.
Dass das nicht ohne heftige Einsparungen in diesen Ländern geht, ist wohl jedem klar.
Wo aber der Sparhebel angesetzt wird, das liegt auch wiederum in der Verantwortung der einzelnen Länder und nicht bei uns.
Und ich habe keine Lust mehr, mich bzw. die Kanzlerin meines Landes beschimpfen zu lassen.
Wolfgang Bosbach hat es am Sonntag im Bericht aus Berlin so ziemlich auf den Punkt gebracht und da bin ich mit ihm völlig einer Meinung. Auch ich würde mich freuen, wenn sich einmal die Herren Barroso oder Van Rompuy öffentlich deutlich vor Deutschland und vor die Bundeskanzlerin stellen würden. Schließlich ist es nicht Frau Merkel alleine, die über die Verteilung der Gelder (bei denen wir aber für Hauptteil bürgen) entscheidet.
Dem fleißigen Bürger, der brav seine Steuern zahlt hat sowohl in Griechenland als auch in den anderen Ländern mein volles Mitgefühl. Aber verantwortlich für ihre Misere sind nun einmal nicht wir, sondern die Vertreter der jeweiligen Länder und deren Missmanagement.
Der „kleine“ Mann, der, der am ehesten die Auswirkungen der Krise verspürt, der hat es allerdings vielerorts begriffen.
Hier an der Südostküste Spaniens schließen nach und nach sehr viele Geschäfte und die allermeisten kämpfen ums Überleben. Ob es da noch hilft, solche Plakate aufzustellen?
Ob und wann ich diese Länder meiden werde, mache ich an eigenen Erfahrungen fest;
werde ich mehrmals persönlich "angegriffen", ist der Ofen aus.
So einfach ist das.
LG Kassandra