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 Betreff des Beitrags: Re: Bauboom auf Karpathos
BeitragVerfasst: Mo 9. Jun 2008, 14:13 
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Auch viele Karpathioten fragen sich mittlerweile:
Wer hat eigentlich die Einwilligung zu manchem Bauprojekt gegeben? Athen? Rhodos? Hier wird wild spekuliert.

Besorgt fragt sich der eine oder andere aber auch:
Wer will denn eigentlich und wann einmal ein machtvolles "STOP" aussprechen?
Dann, wenn alle Bergkuppen geebnet und mit Hotelbauten zugepflastert sind?

Es sind ja nicht nur die großen Bauprojekte, die ins Auge stechen - was ist mit dem Verkehr in Pigadia?
Mittlerweile gibt es jetzt schon Straßen, wo es zeitweise kein Durchkommen mehr gibt.
Und das schon im Mai - was soll das erst im August/September werden?

Jassas Kassandra

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 Betreff des Beitrags: Re: Bauboom auf Karpathos
BeitragVerfasst: Mo 9. Jun 2008, 15:04 
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Zitat:
Besorgt fragt sich der eine oder andere aber auch:
Wer will denn eigentlich und wann einmal ein machtvolles "STOP" aussprechen?
Dann, wenn alle Bergkuppen geebnet und mit Hotelbauten zugepflastert sind?


Das wird man nur verhindern können, wenn man, wie auf anderen Inseln bereits geschehen, Areale
zu Naturschutzgebieten (unter EU-Aufsicht) macht. So hat man z.B. auf der Insel Gran Canaria einiges retten können
(wobei die Küstenbereiche im Süd/Südwesten nicht mehr zu retten waren). Gleiches hat man
auf den Balearen gemacht, aber nicht so viel erreicht, weil alte Gesetze einen solchen baulichen Wildwuchs zulassen.
Und in Griechenland ist es ähnlich (erzählte mir zumindest eine befreundete Griechin).


Zitat:
was ist mit dem Verkehr in Pigadia?
Mittlerweile gibt es jetzt schon Straßen, wo es zeitweise kein Durchkommen mehr gibt.


Auch hier greifen die Sünden, die schon andere Gebiete ereilt haben.
Hohes Touristenaufkommen. Der mitteleuropäische Touri ist zudem finanziell so gut gestellt, sich
den günstigen Leihwagen für die gesamte Urlaubszeit zu nehmen. Und das Straßennetz der Insel ist einfach nicht ausgelegt für eine solch hohe Dichte an fahrzeugen. Ich nehme mich da persönlich nicht aus; bin aber dazu übergegangen, eher ein Motorrad oder Roller zu mieten.

Zitat:
Und das schon im Mai - was soll das erst im August/September werden?


Baumaßnahmen - Hotelbauten - Appartments - Verkehr.....

In fünf Jahren wird nichts mehr so sein, wie wir es vielleicht noch vor 1-2 Jahren erlebt haben.
Und die kleinen Buchten von Lefkos werden nicht mehr in der lage sein, die mengen an Urlaubern
aufzunehmen (da heißt es: Handtücher und Liegen enger an einander .....) :o

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 Betreff des Beitrags: Re: Bauboom auf Karpathos
BeitragVerfasst: Mo 9. Jun 2008, 16:41 
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Wenn man z.B. in Lefkos ein Grundstück hat (meines Wissens sind alle in der Hand der Einheimschen aus Mesochori) und sieht, was die Gäste bereit sind, für Unterkunft und Verpflegung auszugeben, wird man immer versuchen von dem großen Kuchen ein ordentliches Stück abzubekommen (viele Menschen möchten reich sein...). Infrastruktur, Kultur und Landschaftsschutz interessieren dann weniger - wenn überhaupt. Wenn die Stromnetze dann zusammenbrechen, der Müll vor der Haustür stinkt und die Abwässer das Mittelmeer verseuchen, wird man zuerst auf die Regierung schimpfen.
Die Urlauber, die das Ursprüngliche geliebt haben, werden nicht mehr kommen und die neuen Urlauber sind vielleicht mit dem zufrieden, was sie vorfinden - auch mit engen Liegeplätzen am Strand.
Das bedeutet einen krassen Wandel, der vielleicht nur durch astronomische Anreisekosten (Öl, Benzin) aufgehalten werden kann. Das Reizvolle der Insel ist dann aber bereits zerstört und die Bauruinen sind günstig zu haben...

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Viele Grüße
Jochen


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 Betreff des Beitrags: Re: Bauboom auf Karpathos
BeitragVerfasst: Mo 9. Jun 2008, 16:50 
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Zitat:
wird man immer versuchen von dem großen Kuchen ein ordentliches Stück abzubekommen (viele Menschen möchten reich sein...).


... was man ja irgendwo verstehen kann. Das ist aber auch anderswo auf Kosten von Küsten- und Naturschutz gegangen.

Zitat:
Die Urlauber, die das Ursprüngliche geliebt haben, werden nicht mehr kommen und die neuen Urlauber sind vielleicht mit dem zufrieden, was sie vorfinden - auch mit engen Liegeplätzen am Strand.


Welche Urlauber würden dann letztendlich kommen ? Die, die es auch schon in Cala Ratjada und anderswo nicht gestört hat, wie die Ölsardine am Strand zu liegen. Und auch der benachbarte Presslufthamer stört da wenig. Nur ist er zu diesen Orten sehr preisgünstig hingekommen, hatte AI und eine Unterkunft >3*.
Die griechischen Unterkünfte haben wenig Komfort, sind sehr einfach und das Frühstück ist mäßig. Wir möchten das so....uns macht es nichts aus; ja es hat ab und an einen gewissen Charme. Aber der andere Urlauber mag das bestimmt nicht.

Ich sehe schon....wir basteln uns hier ein Horrorszenario und ich befürchte, es reichen 50% davon, um dieser Insel eine neue, nicht erstrebenswerte Qualität zu geben..

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 Betreff des Beitrags: Re: Bauboom auf Karpathos
BeitragVerfasst: Mo 9. Jun 2008, 20:09 
ist schon irgendwie draurig, wenn man so beobachtet, wie die wanderheuschrecke tourist eine nach der anderen insel total zerstört.
ihr habt alle recht mit euren argumenten und bedenken!
sind wir aber nicht alle zusammen auch schuld an der misere?
wir machen werbung für "unsere" insel und versuchen, alle möglichen und unmöglichen leute von der schönheit unseres kleinen paradieses zu überzeugen und tragen auch unseren teil zur steigerung der kapazität bei.

aber, jochen sagt, alle wollen geld verdienen und irgendwie reich werden!
bezahlen muß die zeche jedoch jemand anders und zwar die natur.
wenn der mensch so weitermacht, wird er irgendwann draufkommen, das man geld nicht essen kann!

aber wahrscheinlich ist es dann sowieso zu spät und wir erleben es hoffentlich nicht mehr.

bin kein freund der beamten in brüssel, doch hier gehört sofort und rigoros ein naturschutzgesetz her, um zu retten was noch zu retten ist.

:?


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 Betreff des Beitrags: Re: Bauboom auf Karpathos
BeitragVerfasst: Di 10. Jun 2008, 15:38 
Naturschutzgesetze nützen allerdings wenig, wenn sie nicht rigeros eingehalten werden. Erlebe es jedes Jahr wieder in meinem Winterschlafland, dass ein korrupter Bürgermeister mit seinen Helfern ( Bauunternehmer ) versucht, aus Teilen eines Naturschutzgebietes Bauland zu machen. Es wird einfach drauflosgebaut. Wird schon gut gehen. Ansonsten gibts höchstens ein Bußgeld. Ab und zu wandert auch ein Bürgermeister hinter schedische Gardinen. Illegal gebaute Gebäude brauchen meistens nicht abgerissen werden.
In Griechenland ( auch auf Karpathos ) wird es sicher nicht viel anders sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Bauboom auf Karpathos
BeitragVerfasst: Di 10. Jun 2008, 16:27 
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Registriert: Mo 31. Mär 2008, 14:59
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Auf den Balearen hats auch schon Abrisse gegeben. Und im letzten Jahr gingen aus der Gemeinde St. Bartolome (Gran Canaria; im Rahmen von Ermittlungen im Bausektor) ca. 15 Ratsmitgleider geschlossen in die Kiste. Soweit es Hinweise/Beweise gibt, wird schon mancherorts durchgegriffen.
Aber Korruption ist in Griechenland wie Steuerhinterziehung Volkssport ;)

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