Hallo!
Bin seit ein paar Tagen auf der Insel und musste mit Entsetzen feststellen, dass das Konstantinos Palace nun (zu) einem italienischen Club namens "Veraclub" gehört. Das hat zur Folge, dass der Strand vor dem Hotel tagsüber mit Musik und DJ-Geplappere aus großen Boxen beschallt wird. Leider hört man das auch noch in großer Entfernung und bei entsprechenden Windverhältnissen sogar bis nach Pigadia.
Am Abend (21:45) gibts dann auch noch gelegentlich laute Shows, in dem neben dem Hotel heuer neu gebauten Amphitheater.
Ja und jeden Mittwoch ist Beachparty von 22 bis 1 Uhr.

Clubs schön und gut für diejenigen, die das wollen. Respektiere ich. Aber ehrlich gesagt erwarte ich mir an einem öffentlichen Strand von den Betreibern eines Clubs ein bisschen Rücksichtnahme auf andere Urlauber. Oder ist das zuviel verlangt?
Prinzipiell kann es mir egal sein, was sich dort abspielt, da ich selten in der Vronthi-Bay bin. Dennoch stimmt mich das Ganze sehr nachdenklich und ich frage mich, ob das nicht der Anfang einer Entwicklung ist, die wir alle nicht wollen. Zumal das Hotel mit Club scheinbar sehr gut geht. Man kann nur hoffen, dass das Beispiel nicht Schule macht.

LG
Mike

Ja, der Massentourismus ist halt auch auf Karpathos angekommen - der Ballermann läßt grüßen ...

...und zwei Busse voll mit italienischen Urlaubern fahren täglich im August einen Strand an. Zweimal habe ich sie auch in Lefkos erlebt. Da werden recht früh 30 bis 40 Liegen mit hellblauen Handtüchern belegt und dann erfolgen immer wieder Animationen, wie zum Beispiel Dart am Strand. Jeder Pfeil, der die Dartscheibe trifft wird von allen Zuschauern mit lauten "Bravo-Rufen" begleitet. Jeder Pfeil, der einen anderen Strand-Gast trifft wird laut von dem Getroffenen "bejubelt"
Alle 80 Italiener haben Lunch-Pakete dabei und müssen nicht umständlich in die vorhandenen Tavernen gehen. Sie würden ja sonst auch eventuell etwas von der Animation verpassen.
Das lässt sich im nächsten Jahr sicher noch steigern.
Nachdenkliche Grüsse
Jochen

So, war ja nun lange nicht online und urlaubstechnisch eher italienisch unterwegs. Aber das, was ich hier lese (und von anderer Seite höre), zeigt, dass sich das Niveau schon dem Meeresspiegel nähert. Animation ist die eine (unsägliche) Sache in Hotels, Bustouren mit vorgepackten Lunchpaketen zeigt schon das Ende und auch die Wertschätzung von Landschaft, Leuten, den Tavernen und der einfachen, jedoch schmackhaften griechischen Küche. Den Betreibern ist an sich egal, wo es stattfindet. Könnte auch Türkei, Bulgarien oder sonstwo sein. Die Insel hat es doch schneller geschafft, ganz unten anzukommen , als man es je gedacht hätte. Nun, ein Urlaubsziel für mich weniger.

Servus hombre,

schön, wieder einmal von Dir zu lesen ...


Ok, dass es den Betreibern egal ist, wo "es" stattfindet, kann ich ja noch nachvollziehen. Dass es aber den Touristen egal ist, ist für mich der eigentliche Tiefschlag - in welcher Welt mit welchen Zeitgenossen leben wir denn?

Gruß Franz

Den "Touristen", denen, die Tourismus so verstehen wie wohl fast alle hier, denen ist es nicht egal und die werden auf Dauer wegbleiben-was nachvollziehbar ist. Es gibt an sich keine vom Tourismus unberührten Orte, aber es gibt ihn noch, den "sanften" Tourismus, den ich u.a. auch in einem Ort auf Mallorca (!) fand. Wenn ich die Schilderungen oberhalb lese, so frage ich mich , inwieweit sich ein Urlaubsort noch prostituieren muss, wie tief kann ich das Niveau noch drücken ? Geht da noch was ??

Sorry, ich habe mich unverständlich ausgedrückt - ich meinte die Touristen, die solche Bespaßungsurlaube buchen. Tiefer geht es wohl wirklich nicht mehr ...

Leider ist auch Karpathos auf diesen Zug aufgesprungen, nach dem Motto, dass Geld nicht stinkt. Mit Qualitätstourismus hat das nichts zu tun, da sind wir einer Meinung, und dass man damit die treuesten Gäste vergrault, scheint in Zeiten knappen Geldes auch egal zu sein. Quo vadis, Karpathos?

Karpathos hat allen Anschein nach seinen Weg gewählt. Bisher hat man nur den Trabanten ohne Ortskern und Struktur (Lefkos) mit der schönen, neuen Touri-welt versorgt, andere Ecken werden kommen. Und die Leute, die auf dieser Welle mitschwimmen - in diesem Falle Italiener - sind die Art, die der Tourismusbetrieb am Gardasee , Latium oder in der Emiglia Romana gerne nicht sehen muss. Ist vielleicht froh, dass die klammen Griechen ihnen solch lästiges Volk, was die Qualität eines Urlaubsortes herunterdrückt, abnehmen. Da bleibt dann irgendwann die Frage: Was soll mich dort hinziehen ????

Bin einfach entsetzt über diese Entwicklung. Gehört der selbständig denkend und handelnde Tourist, der keine Bespaßung braucht, schon zur aussterbenden Gattung? Es scheint wohl wirklich so zu sein, dass die Masse sich nur in der Masse wiederfindet und nur bei pausenloser Berieselung von Massenverdummungssendern und vorgegebenen Animationsprogrammen entspannen kann - einfach nur grauenvoll.

Größere Inseln wie Kreta und Rhodos können solche Entwicklungen, wenn sie nicht überhand nehmen, noch ganz gut "verpacken", doch für eine kleine Insel wie Karpathos kann das schon größeren Image-Schaden anrichten. Wie lange war das schöne Mallorca z.B. einzig auf Ballermann reduziert.
Aber die Inselverantwortlichen werden schon wissen, was sie tun.
Ob ich noch einmal wiederkomme? Ich weiß es mittlerweile wirklich nicht so recht.


Ola Hombre, schön dich mal wieder zu lesen. Du meintest hier sicher, dass es das Ende der Wertschätzung von . . . anzeigt, oder?
Ja, so sehe ich das auch; es muss z.B. auch wirklich ein Ärgernis für die ortsansässigen Tavernenbesitzer sein, deren Speisen sicher um ein Vielfaches schmackhafter sind als vorgefertigte Lunchpakete.

Weiß vielleicht jemand, wie viele der Angestellten des Clubs aus Karpathos stammen? Oder holt man sich das Personal auch noch aus Billiglohnländern?

Jassas
Kassandra

Leider stimmt selbst das nicht mehr so ganz - in Arkassa ist es mit dem neuen Strandbunker an der Ag. Nikolaios-Bucht auch schon so ähnlich ...