MartinPUC hat geschrieben:
Besonders schön fand ich die langen Einlagen andalusischer Gesänge von Einzelpersonen, die quasi spontan aus voller Brust ihr Bestes gaben. Gesangsweisen als lebendiges Zeugnis der maurischen Vergangenheit.
Das soll aber der vergleichsweise stillen, nur durch Glockenschläge begleiteten griechischen Karfreitagsprozession mit dem Epitáphios keinen Abbruch tun. In Andalusien wird's ja auch still vor der Auferstehung.
Um es vorweg zu nehmen: Persönlich fühle ich mich emotional den Ritualen der Griechisch Orthodoxen Kirche näher, habe allerdings noch nie die Osterfeierlichkeiten (außer einer Osternacht in der griech. Gemeinde in der Nähe von Troisdorf) persönlich miterlebt.
Ist es aber wirklich so, dass es bei der Karfreitagsprozession Glockenschläge gibt? Mir fällt nur ein, dass bei uns in der kath. Kirche nach Gründonnerstag die Glocken bis Ostern schweigen - da gibt es nur die sog. Ratschen.
Zu den Traditionen in Spanien - die Semana Santa dort ist schon ein großes Spektakel, das u.A. einen gewaltigen Wirtschaftszweig

unterhält. Fast das ganze Jahr über sind viele Menschen in kleineren oder größeren Handwerksbetrieben damit beschäftigt. Ich beobachte die Semana Santa stets zwischen religiös-emotionaler Hingabe und einem werbewirksamen Event, dem sich kaum ein Spanier entziehen kann. Man muss schon die Seele des Spaniers ein wenig kennen, um diesen Hype nachempfinden zu können.
Um auf die von dir erwähnten Gesänge zu kommen: Ja, auch die Saetas sind - vor allem wegen der religiösen Hingabe der Sängerin/des Sängers - wirklich äußerst beeindruckend.
Mit der maurischen Vergangenheit hat das aber nichts zu tun, sondern mit der Verwandtschaft zum Flamenco, der seinen Ursprung in der Geschichte der Gitanos (Zingaros) hat.
Schängel Koblenz hat geschrieben:
Kassandra wenn du noch Bilder findest und hochladen würdest, dass wäre toll.
Ist nicht ganz so einfach, aus den tausenden von Semana-Santa-Fotos ein paar „Richtige“ rauszusuchen,
will mich aber mal drangeben