Was ist diesmal sehr schätzte, war ein Óporopandopolío, ein Lebensmittelladen mit Obst und Gemüse im Angebot, im oberen Teil der leider auch noch sehr touristischen Ippodámou-Gasse, etwas unterhalb der Einmündung des Alkéou-Gässchens. Vorsicht, hier ist nur bis 15 Uhr geöffnet, abends zugesperrt. Ein sehr freundliches, sich sichtlich gegenseitig mögendes älteres Ehepaar verkauft hier z. B. auch sehr gute Brote eines Bäckers aus dem Ajía-Anastasía-Viertel südlich der Altstadt. Für nur 2 Euro bekommt man riesige, frisch zubereitete Sandwiches mit viel Käse, Sambón („Schinken“, na ja) und Tomate. Außerdem fand ich hier noch 2020er-Flaschen des vorzüglichen C.A.I.R.-Rotweins Chevalier de Rhodes, allgemein nur „Säwalljääää“ genannt, und dieser Wein ist nach 4 Jahren in der Flasche bereits gut trinkbar, hat einen unglaublich schönen, weinbeerigen Nachgeschmack. In meinem Mini Market am südlichen Ende der Perikléous-Gasse, Ecke Odós Irínis, dem mit der leider verstorbenen deutschen Ehefrau, war dieser gute Tropfen für nur etwas über 6,- Euro nicht mehr im Angebot, angeblich wegen Lieferschwierigkeiten. Ein weiterer, sehr uriger Lebensmittelladen, befindet sich etwas weiter "unten". Man geht die Ippodámou ganz runter, auch die Linkskurve ganz unten, dann mündet diese Straße in die Omírou (Homer-Straße), wo man nach rechts abbiegt. Wenige Meter vor dem imposanten Ajioú-Athanasíou-Tor, einer gewaltige Bastion, findet sich linker Hand ein anderer "Mini Market", ein ganz uriger, vor dem besonders abends oft eine alte Frau in olimbítischer/diafaniótischer Tracht sitzt. Auch diesen Laden empfehle ich sehr. Ach, was für Genüsse man innerhalb dieser alten Mauern doch über sich ergehen lassen kann. Als Megamarkt-Besucher zu Hause in D, A oder CH, wo man sich im imposanten SUV hinbegibt. Ein paar Gänge zurückschalten, Leute. Die Altstadt von Rhódos gibt Euch Gelegenheit, mal was zu erleben, was es vor ganz, ganz, ganz vielen Jahren auch bei uns noch gab.
Martin, der uneingeschränkte Rhódos-Fan, trotz aller Unkenrufe
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