Der Historiker Manolis Kassotis veröffentlicht derzeit eine Reihe von lustigen Begebenheiten und Witzen, die auf Karpathos spielen, in der Zeitung „Karpathiaka Nea“. Die folgende Begebenheit findet sich in der Ausgabe vom 21.2.2025.
Im vorigen Jahrhundert und zu Beginn des letzten Jahrhunderts hatte jedes Dorf auf Karpathos genügend Pfarrer, in einem Jahr gab es in Olympos neun und in Menetes sieben. Jeder von ihnen musste warten, bis er an der Reihe war, in der zentralen Kirche den Gottesdienst abzuhalten. In der übrigen Zeit blieben sie nicht untätig, sie hielten den Gottesdienst in den abgelegenen Kirchen, machten Weihwasserbesprengungen in den Häusern des Dorfes und den vielen Außensiedlungen, die die Dörfer damals hatten, außerdem beschäftigten sie sich mit gewerblichen Berufen und mit der Landwirtschaft.
Einmal rief Fotoulia, die in einer Außensiedlung wohnte, Pfarrer Ignatios zur Weihwasserbesprengung, weil ihr Stall voller Mäuse war, die den Käse, das Getreide und andere Vorräte fraßen. Nachdem der Pfarrer die Weihwasserbesprengung vorgenommen hatte, setzte er sich auf das Mäuerchen beim Stall, um in Ruhe den Sonnenuntergang und das ruhige Meer zu betrachten, das sich vor ihm ausbreitete, Da sieht er vor sich eine Maus unbekümmert im Hof vor dem Stall herumspazieren. Daraufhin dreht sich Papa-Ignatios zu der arglosen Fotoulia um und sagt zu ihr: „Sag mal, Fotoulia, glaubst du, dass mit der Weihwasserbesprengung die Mäuse verschwinden?“ „Natürlich glaube ich daran, mein Pfarrer!“ antwortet Fotoulia. „Höre was ich dir sage“, antwortet Papa-Ignatios ihr, „die Weihwasserbesprengung ist nützlich, aber für alle Fälle stelle auch eine Mäusefalle auf ...“
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