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Für geschichtlich Interessierte empfiehlt sich ein Besuch des Archäologischen Museums in Pigadia. Der Eintritt kostet 3 Euro. Dienstags ist das Museum geschlossen.
Das Archäologische Museum in Pigádia ist direkt oberhalb der Küstenstraße im westlichen Flügel des Eparchiegebäudes untergebracht, einem Gebäude, das in den Jahren 1933 - 1935 während der italienischen Besatzungszeit nach Plänen des Architekten Rodolfo Petracco erbaut worden ist. Damals war im Westflügel die Gendarmerie (caserma dei carabinieri) untergebracht, im Untergeschoss befanden sich die Arrestzellen ...
Seit 2005 beherbergt der Westflügel nun das Archäologische Museum mit nur drei Räumen:
Im ersten Raum sind die Funde aus vorhistorischer Zeit ausgestellt: Funde der Jungsteinzeit, Funde aus einem minoischen Landhaus im Süden von Kárpathos, Funde einer neueren Ausgrabung einer minoischen/mykenischen Ansiedlung in Pigádia, bei der drei Keramiköfen entdeckt wurden, sowie die Nachbildung eines Grabes aus dem Gebiet Voniés bei Arkása aus dem 14. Jahrhundert v. Chr., das 1978 beim Ausbau der Straße von Menetés nach Arkása entdeckt worden ist (siehe Bild).
Die Ausstellungsstücke im zweiten Raum entstammen der historischen Zeit. Wir finden hier ein Modell der römischen Zisterne in Riá (Lefkós) sowie Funde aus den antiken Städten Arkésia, Vroukoúnta und Potídion (das heutige Pigádia), z.B. aus Vroukoúnta (als Kopie) die Stele mit dem „Dorischen Dekret“ von Kárpathos, mit dem der aus Sámos stammende Arzt Minókritos Mitrodórou geehrt wurde (das Original befindet sich im Britischen Museum in London, eine weitere Kopie ist in Vroukoúnta aufgestellt) und die Stele eines römischen Offiziers aus dem 1. Jh. v. Chr., die 1975 in Vroukoúnta gefunden wurde.
Im dritten Raum schließlich werden Funde aus den frühchristlichen Basiliken und Siedlungen von Karpathos (Gefäße, Amphoren, Münzen etc.) ausgestellt. Beeindruckend ist auch die aus der Apsis der im Verfall begriffenen Kirche Agioi Apóstoloi von Mesochóri ins Museum transferierte Wandmalerei, die ins 14. Jh. datiert wird und ein bemerkenswertes Beispiel für die Malkunst auf Karpathos darstellt. Aus dem Kirchlein Agios Mámas im Gebiet Exíles bei Menetés stammt die Wiedergabe eines Wandgemäldes aus dem 13. Jh. n. Chr.
Wer möchte, kann sich hier ein 10minütiges Video über das Archäologische Museum ansehen:
https://www.karpathiakanea.gr/arxaiolog ... karpathou/