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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: Mi 15. Mai 2013, 19:16 
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Ich mach es mir mal einfach:

Alle haben Recht und alle haben Unrecht.

Fakt ist aber, wer Mist baut der sollte auch dafür einstehen.
Schuldzuweisung bringen garnichts.
Eine Einigung wird es bestimmt nicht geben.

So zum Tagesgeschäft, in 34 Tagen bin ich wieder auf meiner Lieblingsinsel.

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Gruß Schängel Koblenz
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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: Do 16. Mai 2013, 06:31 
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Servus Schängel Koblenz,

wir müssen ja auch gar nicht zu einem Ergebnis kommen, wer jetzt Recht oder Unrecht hat. Unsere Einzelmeinungen sind im großen Kontext sowieso ohne Bedeutung.

Was meine Aussage zu Deiner Frage war, kann ich ja gerne noch mal detaillieren: ich habe in all den Wochen, die ich jetzt hier bin, keinen Karpathioten getroffen, der Touristen, insbesondere deutschen oder österreichischen gegenüber negativ eingestellt war. Den Karpathioten ist bewusst, dass der Tourismus ihre wichtigste Einnahmequelle ist, und dieser Erkenntnis gemäß haben sich auch alle verhalten, die ich angetroffen habe. Nach meiner Wahrnehmung hat sich sogar Einiges gebessert, insbesondere was die Preisdisziplin betrifft. Auch der Umgang mit den politischen Problemen ist entspannter geworden, wenn auch nach wie vor Zukunftsängste stark spürbar sind.

Es hat keine durch die politische Situation bedingten Einschränkungen gegeben. Natürlich wurde auch über politische Themen gesprochen, insbesondere die stark gestiegene Steuerlast war Thema. Schuldzuweisungen an die Deutschen oder die EU habe ich nicht erlebt. Die Streiksituation scheint sich beruhigt zu haben, auf Karpathosurlauber hat sie sich nicht ausgewirkt.

Ich sehe jedenfalls gute Voraussetzungen für den Urlaub, auf den Du Dich schon freust. Ich wünsche Dir, dass er genau so problemlos und entspannt verläuft wie unserer (der leider demnächst zu Ende geht) und eine gute Zeit auf Karpathos!

:love-aok: Gruß Franz

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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: Do 16. Mai 2013, 20:46 
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Hallo Franz,

vielen Dank für die Info´s und noch einen tollen Urlaub auf Karpathos.

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Gruß Schängel Koblenz
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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: Fr 17. Mai 2013, 10:24 
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FranzP. hat geschrieben:

Was meine Aussage zu Deiner Frage war, kann ich ja gerne noch mal detaillieren: ich habe in all den Wochen, die ich jetzt hier bin, keinen Karpathioten getroffen, der Touristen, insbesondere deutschen oder österreichischen gegenüber negativ eingestellt war. Den Karpathioten ist bewusst, dass der Tourismus ihre wichtigste Einnahmequelle ist, und dieser Erkenntnis gemäß haben sich auch alle verhalten, die ich angetroffen habe. Nach meiner Wahrnehmung hat sich sogar Einiges gebessert, insbesondere was die Preisdisziplin betrifft. Auch der Umgang mit den politischen Problemen ist entspannter geworden, wenn auch nach wie vor Zukunftsängste stark spürbar sind.

:love-aok: Gruß Franz


Da kann ich Franu nur Vollinhaltlich zustimmen!
Ich hatte letztes Jahr ein echt berührendes Erlebniss:
Als ich in einem Laden in Pigadia wie jeden Tag einkaufte, bedankte sich der Inhaber mit den Worten:
"Danke für Ihren Einkauf, wir brauchen Sie in dieser schweren Zeit dringender den je!"


Für mich erübrigt sich die ganze Diskussion so oder so, weil der Mann von der Strasse an der Missere nicht Schuld ist, sondern sie nur Ausbaden darf und muß!

Ich habe noch niemals auch nur Ansatzweise eine Fremdenfeindliche Stimmung oder gar Meldung in all den Jahren auf Karpathos mitbekommen oder gehört.
Und sollte sie mal fallen, so werde ich sie sicher nicht auf mich beziehen und diese wunderschöne Insel deshalb meiden!

leo


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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: Mo 20. Mai 2013, 15:40 
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Keiner sägt an dem Ast, auf dem er sitzt. Selbstverständlich wollen diejenigen, die mit dem Tourismus ihr Geld verdienen, die Stimmung nicht vermiesen, und sie werden versuchen, den Touristen einen angenehmen Urlaub wie in den vergangenen Jahren zu ermöglichen.

Wenn aber jemand auf Karpathos lebt und nicht nur Kontakt zu denen hat, die am Tourismus verdienen, sondern auch zu denen, die hungern und verzweifeln und weder ein noch aus wissen, ändert sich dies Bild.

Ich kenne etliche Touristen, die nicht nur einen schönen und idyllischen Urlaub hier verbringen wollen, sondern die auch gerade im Urlaub erfahren wollen, ob das schräge Bild, welches in Deutschland über Griechenland verbreitet wird, realistisch ist. Wen es interessiert, der lese bitte weiter, wenn es nicht interessiert, kann auf seinem PC jetzt bitte den Button “löschen“ drücken und von persönlichen Attacken unterhalb der Gürtellinie absehen.

Also nun einige Beispiele: In der Apotheke, in der ich meistens meine Medikamente besorge, steht jetzt ein kleiner Karton auf der Theke, in den man nicht mehr benötigte Medikamente oder Verbandszeug spenden kann für die Menschen, die nicht mehr genug Geld haben. Nicht nur einmal habe ich es erlebt, dass lebensnotwendige Medikamente nicht lieferbar oder nicht mehr bezahlbar waren. In der letzten Woche sind nach wochenlangem Warten endlich einmal wieder einige Kompressen im Krankenhaus eingetroffen, die zur Versorgung von Wunden dringend notwendig sind. Man schätzt, dass der Vorrat für ca. zwei Wochen reicht. Man hofft, dass dann Geld vorhanden ist für weitere Einkäufe. Dies ist nur ein kleiner Einblick, wie es um die medizinische Versorgung auf Karpathos zurzeit bestellt ist. Die Liste könnte ich noch lange fortsetzen.

Gerade hat die neue Saison begonnen und die ersten Chartermaschinen sind auf Karpathos gelandet. Der traditionelle Weg, auf Karpathos Urlaub zu machen, ist ein Flug bis Athen und dann mit der Fähre nach Karpathos. Pünktlich zum Beginn der Saison befindet sich die Prevelis im Trockendock in Piräus und es ist nicht sicher, ob sie am 24.5.– wie geplant – wieder auslaufen kann nach Karpathos und Rhodos. Einige Waren sind deshalb bereits vergriffen und die Flüge, soweit mir bekannt, ausgebucht.

Durch neue Supermärkte in Pigadia und Arkasa hatte sich die Versorgungssituation auf der Insel deutlich gebessert. Wenn ich jetzt bestimmte Waren suche und nachfrage, bekomme ich aber immer häufiger die Antwort: vielleicht mit der nächsten Fähre. In vielen Bereichen werden nur noch Waren geliefert gegen Vorkasse, d.h. der Händler muss die bestellten Waren erst bezahlen, bevor sie dann (vielleicht) geliefert werden. Da es aber bei den Banken keine Kredite gibt, sind die Händler in erheblichen Schwierigkeiten und etliche Waren deshalb nicht lieferbar.

Und zum Schluss schließlich kann ich mir eine sarkastische Bemerkung nicht verkneifen: freut euch! Und abermals sage ich euch: freut euch! Denn es ist Pfingsten, der Heilige Geist erleuchte euch und es ist alles im grünen Bereich!

Und noch eine Bemerkung an einen superschlauen User: ich lebe in Karpathos richtig auf dem Land und habe (Watzlawik hin oder her/zum Glück und bewusst) weder gute noch böse Nachbarn.


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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2013, 13:19 
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Beiträge: 71
Hallo Oase,
du scheinst schon lange nicht mehr in Deutschland gewesen zu sein. Ich wohne in einer Kleinstadt und dort geht es vielen Leuten genauso wie auf Karpathos. Wir sammeln hier regelmäßig für Bedürftige und wenn es die Tafel nicht gäbe würden einige Menschen ganz verelenden. Die frage mal, was sie davon halten wenn weiter Gelder aus EU Töpfen (der größte Batzen aus Deutschland) nach den Südländern überwiesen werden. Die Kommunen leiden hier auch immens unter Geldmangel und es fehlt an allen Ecken und Enden.
Zum Thema der nicht kommenden Fähren: Wenn ich auf einer Insel lebe, weiß ich, dass – egal aus welchen Gründen auch immer – der Fährverkehr gestört sein kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: Do 23. Mai 2013, 11:01 
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Registriert: Sa 25. Feb 2012, 10:41
Beiträge: 24
Wohnort: GR 85700
Hallo aus Karpathos,
ich kann dein Votum, Calihd, absolut nicht nachvollziehen. Ich habe mich nicht zu Deutschland geäußert und auch keine Wertung dazu abgegeben. Im Karpathos – Forum geht es laut Aussage des Moderators um Karpathos, Griechenland und die an das Mittelmeer grenzenden Gebiete. Wenn ich mich zu Deutschland äußern möchte, werde ich dies an geeigneterer Stelle tun.
Mein einziges Anliegen ist, denen, die über die gleichgeschaltete Presse – und Fernsehberichterstattung hinaus an weiteren Informationen über Karpathos und Griechenland interessiert sind, diese aus meinem Umfeld zu geben.
Die Prevelis war im April zweimal für fünf Tage im Dock. Dies war auch im Fahrplan angekündigt. Der erneute Aufenthalt im Dock kam unangemeldet. Diese Information habe ich weitergegeben, weil möglicherweise einige Touristen auf diesem Weg nach Karpathos sind. Obwohl die Prevelis wegen ihres Alters nur noch mit Sondergenehmigung fahren darf, war sie in den letzten Monaten zuverlässig und pünktlich. Manchmal verändert sich eben auch in Griechenland etwas zum positiven.


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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: Sa 25. Mai 2013, 22:55 
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Registriert: Fr 28. Mai 2010, 16:22
Beiträge: 22
Hallo Oase,

Zitat:
"Also nun einige Beispiele: In der Apotheke, in der ich meistens meine Medikamente besorge, steht jetzt ein kleiner Karton auf der Theke, in den man nicht mehr benötigte Medikamente oder Verbandszeug spenden kann für die Menschen, die nicht mehr genug Geld haben. Nicht nur einmal habe ich es erlebt, dass lebensnotwendige Medikamente nicht lieferbar oder nicht mehr bezahlbar waren."


Uns hat die Tatsache, dass es doch an den einfachsten Medikamenten zu fehlen scheint sehr berührt. Wir sind ab 11.6. auf der wunderschönen Insel und fragen uns, wie man diesbezüglich am besten helfen kann. Wo befindet sich denn diese Apotheke mit der "Spendenbox"?

Grüße
KaRo


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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: So 26. Mai 2013, 19:13 
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Beiträge: 1120
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Hallo KaRo,

die Idee ist wirklich gut!
Bevor ich hier im Dezember meine alten Medikamente aussortiere und in der Apotheke abgebe, wäre dieser Verwendungszweck natürlich deutlich besser.
Die Frage die ich mir aber stelle, der Beipackzettel ist in deutsch!
Wie ist das zu händeln.

Vielleicht kann sich "Oase" dazu mal äußern.

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Gruß Schängel Koblenz
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 Betreff des Beitrags: Re: Lage in Griechenland
BeitragVerfasst: Mo 27. Mai 2013, 10:01 
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Registriert: Fr 25. Apr 2008, 17:05
Beiträge: 625
Wohnort: Sommer: D, F und GR - Winter: E (Andalusien)
Hallo KaRo, Hallo Schengel-Koblenz,
die Sache mit der „Spendenbox“ in Apotheken für Medikamente scheint auf den ersten Blick eine wirklich gute Sache zu sein.
Schon vor einem Jahr war die pharmazeutische Unterversorgung der Bevölkerung ein großes Thema.
Noch vor einigen Monaten war die Situation so, dass verordnete Medikamente von den Patienten selbst bezahlt werden mussten, weil die Krankenkassen den Apotheken die Kosten nicht erstattete.
Das war ganz besonders fatal z.B. bei chronisch Kranken, Krebspatienten etc., die nicht in der Lage sind/waren, die immens teuren Medikamente zu zahlen. Diese Info nur mal so am Rande.
Ob die Krankenkassen mittlerweile die Kosten wieder übernehmen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Doch nun noch einmal zu dieser „Spendenbox für Medikamente“ zurück.
Schängel Koblenz hat geschrieben:
Bevor ich hier im Dezember meine alten Medikamente aussortiere und in der Apotheke abgebe, wäre dieser Verwendungszweck natürlich deutlich besser.

SOOOOOOOO einfach ist es natürlich nicht und das Allerwichtigste dabei ist natürlich, dass das Haltbarkeitsdatum der gespendeten Medikamente natürlich nicht überschritten sein und auch nicht kurz davor stehen darf.
Deine Idee ist zwar gut gemeint, doch pragmatisch betrachtet leider eher nicht hilfreich.
Bitte nicht böse sein, ich habe 10 Jahre lang ein Sozialprojekt in Südostasien geführt und habe dafür von vielen gut meinenden Menschen Medikamente dieser Art erhalten.
Die damit verbundene Arbeit der Medikamentenüberprüfung (nicht nur die Kontrolle des Haltbarkeitsdatums) war ein unvorstellbarer Aufwand.
Ich kann mir mit Verlaub gesagt nicht vorstellen, dass Griechenlands Apotheker darüber erfreut wären, solche Arbeit übernehmen zu müssen.
Da sind Spenden von Verbandstoffen oder gezielte €-Spenden sicherlich hilfreicher.
Schängel Koblenz hat geschrieben:
Die Frage die ich mir aber stelle, der Beipackzettel ist in deutsch!

Damit hast du ja schon eine der wichtigen Punkte bei solchen Spenden angesprochen.
Natürlich findet man sicherlich zu jedem Medikament im Internet oder beim Hersteller „Beipackzettel“ in anderen Sprachen, doch wer will/soll die Arbeit machen und das alles für jedes Medikament heraussuchen?
Sicherlich ist bei den „Spendenboxen“ für Medikamente auch eher die griechische Kundschaft angesprochen als die ausländische.
Ich bin auch fest davon überzeugt (hoffe es zumindest), dass all die reichen Griechen, die so ab August mit ihren großen Amischlitten aus Amerika kommend für ein paar Wochen die Insel bevölkern auch ihre Geldsäckel für die Bewohner ihrer Heimatinsel aufmachen werden.

LG Kassandra :wink:

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