Das ist der richtige Weg.
Quelle: Rhein-Zeitung, Nr. 82 vom 09.04,2021
Familie aus Moria ist in Koblenz
Stadt war bereit, Flüchtlinge aus dem Lager zusätzlich aufzunehmen
Koblenz. Mutter, Vater und zwei Kinder im Teenagealter sind vor einigen Tagen in Koblenz angekommen, nachdem sie bereits seit November 2019 auf der griechischen Insel Lesbos und im Flüchtlingslager Moria gelebt hatten. Die aus Afghanistan stammende Familie hat jetzt eine Wohnung auf der Pfaffendorfer Höhe bezogen, informiert die Stadt in einer Pressemitteilung.
Nachdem sich die Lagen in Moria im vergangenen Jahr dramatisch zugespitzt hatte und Brände weite Teile des Lagers verwüstet hatten, hatte sich Koblenz im Herbst für die Aufnahme von Bewohnern bereit erklärt. Diese sollte über die eigentliche Verteilquote hinaus erfolgen, im Ältestenrat wurde der Beschluss getroffen. Das hatte übrigens nicht damit zu tun, dass sich Koblenz nach einem Ratsbeschluss im vergangenen Mai zu einem „sicheren Hafen“ für Flüchtlinge erklärt hatte.
Die Familie wird in Koblenz durch Sozialarbeiter und eine Farsi sprechende Integrationslotsin betreut. Zudem wird versucht, Kontakte unter anderem zu Wohlfahrtsverbänden, der Kirchengemeinde oder einer Nachbarschaftshilfe herzustellen, um Unterstützung zu geben. Im April werden sechs weitere Personen aus Moria in die Stadt kommen. Damit ist das städtische Angebot erfüllt, zusätzlich zehn Personen aufzunehmen. Aktuell leben 370 Flüchtlinge in Koblenz, seit September sind zwischen 3 und 25 Personen im Monat neu in die Stadt gekommen.